Urban Design Thinking auf der Stadionbrache
Visionen für die Stadionbrache in Zürich
Gemeinsam haben wir dem Regen getrotzt und die Fläche des ehemaligen Hardturmstadions untersucht. Neue Entdeckungen wie ein geheimer Park im Anschluss an die Brache, Lieblingsorte und Potenzial trächtige Plätze wurden gefunden.
Einige der Beobachtungen aus der Untersuchung:
– vom Stadion aus eröffnen sich viele verschiedene Blickwinkel: der Höngger Berg mit seinen schicken Häusschen, das ehemalige Arbeiterviertel, die Genossenschaft Kraftwerk direkt an der Brache, das neue Zürich West mit seinen schicken Luxus Lofts und den polierten Glas/Stahl Hochhäusern sowie die Industrie mit dem Migros Herdern Anlieferungsgebäude wo tag täglich zu jeder Tages und Nachtzeit die Lastwagen frische Ware bringen.
-Der Stadioncharakter lässt sich immer noch spüren.
-Wildes grün und die Rückeroberung der Fläche durch die Natur
-Innerhalb der Brache entsteht ein Geborgenheitsgefühl – man ist eingefasst von alten Tribünentreppen, Grün und dem einzigen Stück Aussenmauer als Abschirmung zur Strasse. Je näher man zur Strasse kommt, desto lauter und unwirtlicher wird das Gefühl.
-Der Himmel über der Brache wirkt offen und frei. Er spiegelt den Boden wieder.
Um dem Regen zu entkommen, ging es im wunderschönen Stadiongarten mit der Frage weiter, wie sich Brache, nun, nachdem das neue Stadion doch nicht kommt, nutzen lässt. Aus vielen Ideen die gebrainstormt wurden, gibt es hier nun eine Auswahl:
-eine Plattform für den besten Ausblick überhalb der letzten Mauerstücks
-einen See
-eine Übernachtungsparty öffen für alle mit Vorleser und Sternegucken
-Schneehüttenstadt im Winter
-Open Air Kino an der verbliebenen Wand
-Treppe über den Bauzaun zur Wand und auf die Plattform
-Labyrinth
-Bogen schiessen
-Drachen steigen lassen
-Unplugged Fest ohne Strom im Sinne einer alten Kilbi mit Dosenschiessen, Gauklern etc.
-Tauschflohmarkt – jeder der will ist eingeladen einen Stand zu machen. Ohne Voranmeldung oder Standgebühr.
-Schlittschuhfeld im Winter
-Lampionfest
Über allen Ideen und Eindrücken schwebt jedoch ein Gedanke: Der Platz wird als Freiraum, so wie er ist, geschätzt und auch gefordert. Ein Ort wie die Stadionbrache ist ein Ort des Kollektivs der sich über die Zeit entwickeln muss, in kleinen Schritten von kleineren Teilgruppen und nicht durch ein riesen Projekt. Nur so kann er seine Relevanz als Freitraum für Wunschproduktionen behalten. Er muss sich mit der Zeit und nicht in einer Ad Hoc Aktion entwickeln.